Augusta Hospital
Einst war der ursprüngliche Name der Klinik über der seitlichen Eingangstür zu lesen: Augusta-Hospital. Es war nach Entwürfen des Architekten und Bauinspektors Hermann Blankenstein zwischen 1869 und 1870 für den Berliner Frauen-Lazareth-Verein, unter dem Protektorat der Kaiserin Augusta, errichtet worden.
Hermann Wilhelm Albert Blankenstein war ein deutscher Architekt und Baubeamter, der als Stadtbaurat in Berlin viele wichtige öffentliche Gebäude und unter anderem 120 Schulbauten geplant hat. Sein erster Bau in Berlin war 1857 die Evangelisch-Lutherische Kirche Berlin und er entwarf später das Gebäude des Berliner Polizeipräsidiums. Heute sind zwei Straßen nach Hermann Blankenstein benannt: der Blankensteinweg in Spandau und die Hermann-Blankenstein-Straße in Prenzlauer Berg auf dem Gelände des ehemaligen Zentralvieh- und Schlachthofes.
Das Augusta-Hospital ist ein zweigeschossige, verklinkerte Massivhaus mit Baracken als Kranken- und Nebengebäuden und stand auf einem vom Kriegsministerium zur Verfügung gestellten Grundstück. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm die Schwesternschaft des Deutschen Roten Kreuzes das Krankenhaus. Später nahm die naheliegende Charite' den zivilen Krankenhausbetrieb auf.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Haus schwer beschädigt, und danach nur instandgesetzt, aber nicht historisch rekonstruiert. Bevor das Haus 1982 in ein Bürogebäude umgewandelt wurde, befand sich dort zuletzt die Orthopädische Abteilung.
Im Jahr 2010 wurde es von Chamartín Meermann Immobilien an das baden-württembergische Medizintechnik-Unternehmen Karl Storz Endoskope verkauft. Storz sanierte das Gebäude umfassend und eröffnete im Oktober 2013 hier seine Berlin-Repräsentanz mit einem Besucher- und Schulungszentrum.