Das Gemeinschaftsprojekt
360 Grad Panoramabilder
Lagepläne, Grundrisse
Wer den Durst der Gegenwart löschen will, muss aus dem Brunnen der Vergangenheit trinken.
Eine Welt voller Abenteuer vergessener Bauwerke und Ruinen, welche ihr Schweigen in Fotos hüllen. Lass Dich beeindrucken von den zum Teil denkmalgeschützten Bauwerken, die der gewaltbereiten und sinnlosen Zerstörung ausgesetzt sind.
Gewaltigen Anlagen aus unterschiedlichen Gründen prägen diese einzigartige Welt des Militärs, der Industrie oder sie sind einfach nur eine Versorgungseinrichtung. Wir finden sie überall, nur bleiben sie meist verborgen im Untergrund.
Dokumente sind stille Zeitzeugen eines Bauwerkes. Sie stellen einen Träger an Informationen zur Geschichte und den Hintergründen der jeweiligen Objekte dar und liefern somit historische Eindrücke in Form von verschiedene Schriftstücken.
Die am 01.12.1881 gegründete Chemikalienfabrik von Dr. G. Langbein fertigte flexible Spezialanlagen für fast alle galvanischen Verfahren, wie Beschichtungssysteme, Wasseraufbereitungsanlagen und Steuerungstechniken. Im Jahre 1907 kam es zum Zusammenschluss mit der von Wilhelm Pfanhausersen 1873 in Wien gegründeten Fachfirma für Galvanotechnik zur Langbein-Pfanhauser Werke AG (LPW).
Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wuchs das Unternehmen zur größten Fachfirma für Galvanotechnik mit 2000 Mitarbeitern an. Aufgrund politscher Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde das Unternehmen durch die sowjetische Militäradministration enteignet und als Wirtschaftsbetrieb unter sowjetischer Verwaltung (SAG – Sowjetische Aktiengesellschaft) weitergeführt und ging 1950 in den VEB Galvanotechnik Leipzig (GTL) über. Bis zum Jahre 1989 entwickelte sich Galvanotechnik Leipzig zu einer der führenden galvanotechnischen Fachfirmen in Europa.
Mit der politischen Wende im Jahre 1989, kam es 1990 zur Auflösung und zur Umwandlung in eine GmbH. Das alte Werksgelände wurde aufgegeben und in Leipzig-Lindenthal ein neuer Standort errichtet.
Von erheblicher Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung Premnitz' war insbesondere die seit 1915 hier angesiedelte Chemieindustrie, die später in das Eigentum der I.G. Farben überging. Während des Zweiten Weltkrieges mussten dort 1.200 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, die in sieben großen und mehreren kleinen Lagern untergebracht waren, Zwangsarbeit verrichten: in der Rüstungs- und Kohleproduktion, im „Havellager" der DAF und bei den I.G. Farben. Deren Werk wurde 1949 in einen Volkseigenen Betrieb umgewandelt und 1960 in VEB Chemiefaserwerk „Friedrich Engels" umbenannt.
Im Zuge des Ausbaus der Chemiefaserindustrie in den 1950er- und 1960er-Jahren und der damit verbundenen Zunahme der Einwohnerzahlen entstanden neue Wohnviertel mit entsprechenden Versorgungseinrichtungen. 1990 wurde das Chemiefaserwerk privatisiert und unter erheblichen Umstrukturierungen in die „Märkische Faser AG" umgewandelt.
Stilllegung und Demontage veralteter Anlagen:
Aktivkohle (Inbetriebnahme 1935)
DEDERON (Inbetriebnahme 1954)
WOLPRYLA (Inbetriebnahme 1960)
GRISUTEN (Inbetriebnahme 1961)
Schwefelsäure (Inbetriebnahme 1917, später mehrmals modernisiert)
Magnetbandkassettenherstellung (Inbetriebbnahme 1975)
Die Alcor Chemie Schweiz überhahm von 1992 bis Ende 1993 das gesamte Werk. In dieser Zeit kam es zur Besetzung des Werkes durch die Belegschaft und der Gewerkschaft, um eine Schließung abzuwenden. Im Jahr 1993 kam es zur Weiterführung des Werkes durch einen Zwischeninvestor mit der Orientierung auf Ansiedlung verschiedener Branchen auf dem Industrie- und Gewerbegelände. 1996 Acrylfaserproduktion WOLPRYLA 65 wird zunächst eingestellt
1996 Das spanische Unternehmen LA SEDA übernimmt die Zellulose-Kunstseidenproduktion
1998 TOLARAM übernimmt die MFAG. WOLPRYLA - Produktion neu angefahren.
1999 Grundsteinlegung für die Polyamid 2000 Teppichrecyclinganlage.
2000 Das "Aus" für die WOLPRYLA - Produktion. Abriss der Altanlagen. La Seda beendet Unternehmensführung in Premnitz. Polyamid
2000 Anlage startet Probebetrieb.
2001 GRISUTEN 72 wird MF GmbH. Insolvenz der Polyesterproduktion.
2002 Rampf Bau GmbH erwirbt Wasserturmgrundstück (Firmensitz). Novoktan GmbH Döberitz stellt Produktion ein. Erschließungsstraße II freigegeben. Fa. Gläser und Daun übernehmen Polyester-Anlage. Insolvenz der Prefil GmbH.
2003 Betriebsbesetzung der Prefil GmbH endet erfolglos. Pretex übernimmt Zettelanlage des Viskose-Betriebes. Insolvenz der Polyamid 2000.
2004 Verkauf der Polyamid 2000 Anlage. Der Energieversorgunger Premnitz (EnVP) ist neuer Eigentümer des einstigen Teppichrecyclingwerkes Polyamid 2000.
2015 erfolgte der Abriss
Kodak stellte bereits früh Rollfilme und ab 1888 auch industriell gefertigte Fotoapparate her, darunter die Kodak Nr. 1, den Brownie sowie später den Instamatic, die auch von Amateuren, nicht nur von Berufsfotografen, einfach bedient werden konnte. Kodak machte so die Fotografie in den USA zu einer populären Freizeitbeschäftigung. 1927 war durch die Fusion der Kodak GmbH Berlin, der Glanzfilm AG Köpenick und der Vereinigten Glanzstoff-Fabriken AG Elberfeld die Filmfabrik Köpenick der Kodak AG entstanden.
In den folgenden Jahren erfolgt eine deutliche Erweiterung und Modernisierung. Hergestellt wurden Filme für die Schwarz-Weiß-Fotografie und Röntgenfilme sowie die dazu notwendigen chemischen Verarbeitungsmaterialien. 1945 wurde das Unternehmen als amerikanisches Vermögen unter Treuhandverwaltung gestellt und firmierte ab 1956 als "VEB Fotochemische Werke Berlin".
1992 erhielt Kodak von der Treuhandanstalt das Berliner Werk in Köpenick zurück. Das Berliner Immobilienunternehmen Estavis hat die Liegenschaft 2010 vom amerikanischen Kodak-Konzern erworben und. Unter dem Namen Glanzfilmfabrik enstanden in den zehn denkmalgeschützten Gebäuden 230 Wohnungen.
Das Futterphosphatwerk, in Rüdersdorf, Ortsteil Tasdorf, gehörte zum VEB Chemiewerk Coswig. Das Chemiewerk mit seinen vier Betriebsteilen wurde 1979 in das neu gebildete VEB Kombinat Agrochemie Piesteritz integriert. Am Standort Rüdersdorf produzierte man bis Ende 1999 das Futterphosphat "Rükana" (hydrothermische Entfluorierung eines Gemisch aus Rohphosphat, Phospohorsäure und Soda). Von einst 500 Beschäftigten waren zuletzt noch zwölf angestellt.
Anfang 2000 wurde für den Betrieb ein Insolvenzverfahren beantragt und seitdem ist endgültig geschlossen. Überschattet wurde das Werk durch ein Umweltskandal im Jahr 2000. Auf dem Gelände des ehemaligen Futterphosphatwerkes in Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) ist offenbar einer der größten Umweltskandale Brandenburgs aufgedeckt worden. Unmittelbar auf dem Areal neben dem Museumspark lagerten rund 80 Fässer mit Öl und ölhaltigen Flüssigkeiten. Die Scheiben der komplett ausgestattet Chemielabore waren eingeschlagen, die Türen standen weit geöffnet, Chemikalien waren auf dem Boden verschüttet und in den Regalen standen Gefäße mit hochgiftigen Substanzen, mit Salpetersäure, Schwefelsäure, Salzsäure. Ein Teil der bis zu einhundert Liter fassenden Behältnisse waren undicht. Der Inhalt lief zum Teil unkontrolliert in Gullys ab.
Nach jahrelangem Leerstand ist das Gelände heute ein begehrtes Eldorado für Film- und Fotofreaks. Hier wurde auch der Stalingrad-Kinofilm gedreht – "Enemy At The Gates". Aber auch Rammstein hat hier ihr Video zum Song "Amerika" gedreht. Auf dem Areal fanden ebenfalls Dreharbeiten zum Film mit George Clooney "The Monuments Men" statt. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte, die am Ende des Zweiten Weltkriegs geschah. Es geht um eine außergewöhnliche Schatzsuche. Kunsthistoriker und Museumskuratoren versuchen so viele Kunstschätze wie möglich in Sicherheit zu bringen, damit sie vor der Zerstörung durch Hitler sicher sind. Ihr größter Gegner ist dabei die Zeit.
Standort: Brandenburg / Germany
Architekt: /
Fotograf: Wesenstein
Status: einsturzgefährdet
Quelle: /
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